Freizeitblog – Italien 2022

Hier geben wir jeden Tag einen kurzen Bericht zur Sommerfreizeit vom CVJM Jakobus und CVJM Petri vom 25.06. bis zum 08.07.2022 in Montaione, Italien.


Samstag 25.6.

Abfahrt bei feinstem Sommerwetter! Die Sonne im Rücken, die Sonne vor uns, wie könnte es schöner sein? In der Nähe von Köln haben wir noch eine zweite Gruppe eingesammelt, da heißt es: Zusammenrücken! Alle haben einen Platz, niemand muss im Gang sitzen!

18:30 Uhr: Reisegruppe Wiedenest steigt zu

Sonntag 26.6.

Wo wir schon bei der Sonne vor uns sind: Guten Morgen! Einfahrt nach Italien über die Schweiz, bisher ohne nennenswerte Vorkommnisse. Der strahlende Sonnenaufgang läutet für alle Tiefschläfer und Wachgebliebenen den Tag ein.

Ankunft gegen 10 Uhr! 19 Stunden Busfahrt – Puh, dass schlaucht! Erstmal haben wir die Zimmer in unserem herrlichen toskanischen Landhaus bezogen. In prominenter Nachbarschaft! Der Bürgermeister des Dorfes wohnt gleich nebenan. Aus vielen Zimmern bietet sich ein fantastischer Ausblick über die hügelige Landschaft.

Panorama-Terrasse

Montag, 27.06.

Frühstücken unter der Pergola bei 25°, Brötchen aus der lokalen Bäckerei, für die Mitarbeitenden einen italienischen Mokka, frisch aufgebrüht: Das nennt man hier „Dolce Vita“ (das schöne Leben). Und damit einen guten Morgen an alle Daheimgebliebenen!

Die ersten Tage bedeuten vor allem: Ankommen und die Möglichkeiten und Umgebung erkunden. Nachdem wir uns besser kennen gelernt haben, waren deshalb schon erste Gruppen auf einer kleinen Joggingrunde. Bei unserer ersten Bibelarbeit haben wir uns alle mal auf einen Stand gebracht: Wer hat wie viel Erfahrung? Was erwarten wir uns von einer christlichen Freizeit? Und was wissen wir schon über Jesus? Es entwickelten sich interessante Gespräche, und Jede und Jeder konnte etwas beitragen. Das verspricht auch inhaltlich eine gute Zeit zu werden!


Dienstag, 30.6.

Bei uns heißt es heute: Schotten dicht! Mittags und Abends waren kleinere Regen- und Gewitter angesagt, darum haben wir unser Programm kurzerhand nach drinnen verlegt. Tatsächlich war alles nicht so schlimm wie angekündigt, Mittags konnten wir noch Runden im Pool drehen. Beim Quizabend wurden die komplizierten Fragen dann aber Indoor geknackt. Sieger: Team Otifanten!


Mittwoch, 29.6.

Heute wieder alles beim Alten: Knackig warm, bestes Poolwetter! Bei der Bibelarbeit haben wir uns mit verschiedenen Gleichnissen beschäftigt. Warum erzählt Jesus überhaupt Gleichnisse? Welche Beispiele finden wir in der Bibel? Was können wir aus den Gleichnissen für uns selber mitnehmen?

Heute Abend müssen die Teilnehmenden einen spannenden Kriminalfall lösen! Die Unterlagen des Investigativ-Journalisten sind abhanden gekommen! Können die Teams alle Hinweise sammeln und die geheimen Botschaften entziffern?

Unsere Mitarbeiter haben keinen Quark in den Armen!

Donnerstag, 30.06.

Ein Tag in Florenz! Nach einer Erfahrung mit der italienischen Pünktlichkeit („1,5 Stunden später sind normal, ohne mit der Wimper zu zucken“) konnten wir die Reise dennoch wie geplant antreten. Mit dem Zug ging es direkt in den historischen Stadtkern. Von dort aus konnten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen frei in der Stadt bewegen. Die einen zogen gleich zielstrebig mit dem Reiseführer in der Hand los, die anderen schlenderten ganz entspannt los Und obwohl die Stadt einwohnertechnisch nicht viel größer als Bielefeld ist, erkennen wir Ostwestfalen neidlos an: Diese Stadt hat viel zu bieten! Auch vom erhobenen Panorama-Spot am Piazza Michelangelo ist weit und breit kein Hochhaus zu entdecken, stattdessen bietet sich ein toller Blick auf gewundene Gassen, die gefüllt sind mit Lokalen voller Köstlichkeiten. Von Panini gefüllt mit toskanischen Leckereien über fantastische Eisdielen und Pizzerien kam wirklich jede und jeder auf seine Kosten. Um jede Straßenecke lässt sich darüber hinaus tolle Architektur und Kunst entdecken. Museen, Statuen und schöne Fassaden, soweit das Auge reicht. Wirklich eine Reise wert! Alle waren pünktlich am vereinbarten Treffpunkt zurück, sodass wir nach einem langen Tag ins Bett fallen konnten.


Freitag, 01.07.

Wie geht eigentlich „Dinner for 25“?

Zum Einkaufen steht uns alle paar Tage ein geteiltes Fahrzeug zur Verfügung. Damit geht es über die hügelige Landschaft zum nächsten Einkaufsmöglichkeit. Auf dem Rückweg ist der Kofferraum gefüllt bis unters Dach mit Cornflakes und Milch, Obst und Gemüse – alles was man eben braucht, um eine Großgruppe satt zu machen. Verarbeitet werden die Einkäufe dann von den Teilnehmenden selber. Beeindruckt gibt der Blogschreiber zu: Die Kids haben was drauf in der Küche! Vom „Krallengriff“ zum gefahrlosen Schnippeln, über Ideen und Kniffe für tolle Soßen bis hin zum freiwilligen Abspülen. Ob das wohl Zuhause auch so läuft? 😉

Abends zeigt das Latenight-Kino im Gewölbekeller dann: „Blind Side – Die große Chance“, wer müde von den letzten Tagen ist, darf heute schon früher ins Bett gehen.. Gute Nacht!


Samstag, 02.07.

Heute in der Bibelarbeit haben wir einen ersten Erzählungsstrang zuende geführt, den ich kurz nachzeichnen will. Nach dem Menschen Jesus, mit einem Lebenslauf und menschlichen Emotionen, haben wir uns mit dem Lehrer Jesus und seinen revolutionären Ideen in den Gleichnissen beschäftigt. An einem anderen Tag haben wir über Jesus als Gott gesprochen – nicht nur ein kluger Mann, sondern offenbar auch ein göttlicher Wundertäter! Was kann man davon halten? Welche Haltungen gegenüber den Menschen stecken in diesen Wundern? Was sind „Wunder“, die wir heute erleben können? In der heutigen Bibelarbeit kam es dann auf Jesus den Retter an. Wer muss überhaupt vor was gerettet werden? Warum braucht es dazu Jesus?

Nachmittags haben wir dann den Steinofen angefeuert. Über mehrere Stunden wurde die Brennkammer mit Holz befüllt um die hohen Temperaturen für die perfekte neapolitanische Pizza zu erreichen. Erstmal heißt das aber: Teig vorbereiten, ausrollen und belegen! Jede und jeder konnte sich eine eigene Pizza belegen. Fazit: Die Tiefkühlpizza aus dem Backofen daheim mag schneller gehen und viel geringeren Aufwand erfordern. Aber die tolle Kruste und die leckeren Beläge sind den Mehraufwand wert! (Beweisfotos folgen)


Sonntag, 03.07.

Am Sonntagmorgen haben wir gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Für manche der erste in ihrem Leben! Jesus kennenlernen, dazu haben wir überlegt.. Wir haben die Geschichte von Zacchäus, dem Zolleintreiber gehört, der Jesus unbedingt sehen will. Zu klein ist er, um in der Menschenmenge etwas sehen zu können, gleichzeitig ist er mit seinem Job nicht unbedingt beliebt.. Steuern eintreiben und dabei schön etwas in die eigene Tasche wandern lassen, so läuft das bei den Zöllnern.. Erstaunlich, dass Jesus ihn ganz direkt anspricht, und sich bei ihm Zuhause einlädt. Unvorbereiteter Besuch.. Ist es bei uns Zuhause immer aufgeräumt? Oder manchmal auch Chaos? Wie ist das in unserem Lebenshaus? Jesus überrascht uns. Egal ob es bei uns im Herzen Pico-Bello ist, oder die totale Bruchbude. Er will uns persönlich kennenlernen und das ist, was zählt.

Nachmittags gibt es die Fortsetzung zum Fall des Investigativ-Journalisten Luca! In Hause des Star-Schriftstellers Alerio Bonetti kam es zu einem Zwischenfall: Das unersetzliche Original-Manuskript des neuesten Werkes geht in Flammen auf. Wer könnte nur so etwas tun? Wollte die strebsame Schwester endlich nicht mehr die Nummer zwei in der Familie sein? Oder kam der geldgeile Verlagschef mit Alerio in einen Streit? Mit geschicktem Kreuzverhör gelang es den jungen Ermittlerinnen und Ermittlern den Fall zu knacken! Die Details sind jedoch unter Verschluss, können jedoch zu einem späteren Zeitpunkt bei den ermittelnden Personen erfragt werden.


Montag, 04.07.

Montag = Ruhetag? Von wegen! Mit Aussicht auf die Erfrischung im Pool waren vormittags Räuber und Gendarme unterwegs! Das Schmuggelgut: Haufenweise Bonbons! Das führt natürlich zu turbulenten Szenen: Massenweise Festnahmen, Gefängisausbrüche und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Anschließend die versprochene Abkühlung im Pool.

Der Abend war unter dem Motto „Jesus und Ich“ mit vielen Einladungen verbunden. Sing mit uns! Lies nach, was Gott über dich sagt! Schreib einen Brief! Sprich mit einem Mitarbeitenden, wie das mit dem Christstein funktioniert! Lass für dich beten! Der Lobpreisabend ist immer ein besonderes Highlight, auch in diesem Jahr.


Dienstag, 05.07. – Tag ohne Zeit

Gestern vorm Abendprogramm haben wir ein spannendes Experiment gestartet. Einen Tag ohne Zeit! Normalerweise ist der Freizeitalltag gut durchgeplant. Frühstück, Mittag, Abendessen, Vormittags-, Nachmittags-, Abendprogramm… Jetzt wird alles anders. Ausschlafen, ohne feste Essenszeiten, ohne starres Programm. Mal schauen, wie das funktioniert. Das setzt natürlich eines Vorraus! Alle Zeitanzeiger müssen entfernt werden! Das LED-Display am Backofen wird abgeklebt, Uhren und Handys wurden eingesammelt (das hat übrigens ohne Murren geklappt!) und sicher verstaut.

Die meisten nutzen die Gelegenheit zum Ausschlafen. Auch die Mitarbeitenden – Wenn schon, denn schon! Kurzerhand kümmerten sich die Teilis selbstständig um den Küchendienst! Sie werden so schnell groß… Auch Sport- und Kreativworkshops dauerten eben so lange, wie die Teilnehmenden Lust hatten. Insgesamt dauerte alles etwas länger, zum Abendabschluss waren wir aber wieder im Zeitplan. Das hat sich gelohnt!


Mittwoch, 06.07.

Morgens hatten wir unsere letzte Bibelarbeit. Wie geht das jetzt weiter mit dem Christstein? Welche Erwartungen sind damit verbunden? Muss ich dann Sonntags in den Gottesdienst gehen? Wo treffe ich Leute in meinem Alter?

Am Nachmittag waren alle das letzte mal im Pool, oh du süße Erfrischung! Für den Abend haben die Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm für die Teamer organisiert. Jeder und jede hat etwas beigetragen. Bis in die Nacht wurde gewonnen und verloren.


Donnerstag, 07.07.

Abreisetag heißt meistens: Früh aufstehen, das Gepäck schleppen und dann lange am Haus warten, bis die Busfahrer ihre Ruhezeit eingehalten haben. In diesem Jahr ist es ein bisschen anders: Die Wechselgruppe hatte einen Vortrupp, der mit einem großen Bulli anreiste. Im Tausch gegen übrig gebliebene Vorräte konnten wir damit das Gepäck den steilen Berg hinauftransportieren! Den Tag verbringen wir nun in einer Pizzeria in Montaione. In Kleingruppen können alle ihr letztes Taschengeld auf den Kopf hauen. Später essen wir hier zu Abend. Das wird gut! Im Anschluss sammelt uns dann der Bus ein und wir treten den langen Heimweg an!

Satt und selig füllen wir ein letztes Mal unsere Wasserflaschen auf und stapfen in Richtung Bus. Um 22:45 Uhr sitzen wir abfahrbereit im Bus, als sich die Himmelspforten öffnen und das Gewitter losbricht, dass uns zwei Wochen verschont geblieben ist. Besser könnte das Timing echt nicht sein! Durch Blitz und Donner rollt der Bus los. Bielefeld, wir kommen!

Frühstücksstopp in Deutschland um 8:30 Uhr – Bisher sind wir ganz gut durch gekommen. Aber: Freitag ist Reisetag. Da zieht es die Urlauber an die Küste! So langsam nimmt der Verkehr auf den Straßen zu.

23:00 Uhr Abfahrt in Montaione

14:45 Uhr Abfahrt vom Zwischenhalt in Wiedenest

Ankunft um 17:30 Uhr 18:00 Uhr


Epilog

Wer sich auf ehrenamtlich auf einer Jugendfreizeit wie dieser engagiert, wird nicht selten gefragt: Warum nimmst du das auf dich? Urlaub nehmen, Anträge einreichen, über mehrere Monate verteilte Vorbereitungsphasen, das Opfern des eigenen Schlafrhythmus und nicht zuletzt die Verantwortung vor Ort?

Neunzehn Gründe sitzen in diesem Moment mit dem Blogschreiber im Bus. Ein verrückter Haufen Kids, der in diesem Jahr nochmal bunter zusammengewürfelt war als ohnehin schon üblich. Wer die Truppe vor 2 Wochen in den Bus steigen sah, würde nicht glauben, wie gut alles vor Ort funktioniert hat. Wie intensiv wir alle miteinander unterwegs waren, trotz ganz unterschiedlicher Hintergründe und Vorerfahrungen. Sich für so eine Truppe zu engagieren, das macht Spaß, dazu gehören natürlich auch kleine Diskussionen zur Lautstärke, zum Spüldienst, oder zum Zubettgehen.

Bambus wächst jeden Tag in einem unglaublichen Tempo – deutlich zu erkennen mit dem bloßen Auge. Solche Erfahrungen durften wir auch auf der Freizeit machen. Wo täglich Begabungen zu Tage traten, wo Mut gefasst wurde, wo Freundschaften geschlossen wurden, wo gemeinsam gelernt wurde.

Der eine oder die andere Mitarbeitende verbindet ihr Engagement mit eigenen Erfahrungen dieser Art. Wo bedeutende Schritte der Persönlichkeitsentwicklung bewältigt wurden, wo positive Kernerinnerungen des Jugendalters gewonnen werden konnten – da will ich wieder hin – das will ich auch anderen ermöglichen.

All das unterscheidet uns jedoch nicht bedeutend von anderen Ferienangeboten. Uns treibt mehr. Uns verbindet, motiviert und bestärkt der Glaube an den einen Gott, der für uns in Jesus Mensch wurde.

Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben. Apostelgeschichte 4,20 

Erst die Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben macht unsere Freizeiten so besonders! Und auch hier werden wir von den Teilnehmenden begeistert. Von scharfsinnigen Nachfragen, von tiefschürfenden Diskussionen, von mutigen ersten Schritten. Was für ein Privileg, dabei sein zu dürfen!

2 Kommentare

  1. Wie gut ist das denn!
    Gemeinsame Zeit, Gott mittendrin, LEBEN!!!!! Ein echter Gegenpol in einer verrückten Welt!
    MIT JESUS CHRISTUS MUTIG VORAN!

  2. Vielen, vielen Dank an das engagierte Team des CVJM!

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